Besuch an der Biogasanlage: Rainer Bolling (4. von rechts) erläuterte den Gästen aus Dagestan,
Yakhya Buchaev, Akhmed Buchaev und German Akhmedov (2., 3. und 5. von links) die
Funktionsweise der Biogasproduktion. BILD: CHRISTIAN KORTE


Im Mai kommt der Bürgermeister der Partnerstadt nach Oldenburg. Auch wissenschaftlich und
wirtschaftlich soll kooperiert werden.


VON CHRISTIAN KORTE


SANDKRUG/OLDENBURG – Mit einem Arbeitsessen und einem Besuch im Sandkruger
Gewerbepark schlossen Gäste aus der Hatter Partnerstadt Machatschkala ihr zweitägiges
Besuchsprogramm in Hatten und Oldenburg ab.

Machatschkala ist die Hauptstadt von Dagestan, einer russischen
Teilrepublik am Kaspischen Meer. BILD: STEPMAP/KORTE


Yakhya Buchaev, Rektor des Instituts für Nationalökonomie aus der Hauptstadt der KaukasusRepublik Dagestan und seine Stellvertreter Akhmed Buchaev und German Akhmedov informierten
sich am Nachmittag in Begleitung von Vertretern von Rat, Verwaltung und Partnerschaftskomitee
unter anderem bei Hinsche Gastrobau und über die Biogasanlage auf dem Hof von Familie Bolling
in Sandkrug.

Infos über Gewerbe


Geschäftsführer Heiko Menkens erläuterte den Besucher die Arbeitsschwerpunkte des
deutschlandweit tätigen Gaststätten-Einrichters Hinsche. Besonders interessierten sich die Gäste aus
Dagestan auch für die Prozesse bei der Produktion von Biogas und die Nutzung von Abwärme, die
Rainer Bolling erläuterte. Generell sei Dagestan sehr an der Nutzung regenerativer Energien
interessiert, sagte Yakhya Buchaev. Sein Land sei reich an Wind und Sonnenenergie, genutzt werde
sie bisher aber kaum.


Gäste wollen lernen


Die Bemühungen, die Infrastruktur zu entwickeln und gleichzeitig die Natur zu schützen könne
Vorbildcharakter für die Entwicklung in seinem Heimatland haben. „Wir können hier sehr viel
lernen“, sagte der Wissenschaftler, der sich sehr für eine Wiederbelebung der Partnerschaft
zwischen Hatten/Oldenburg und Machatschkala einsetzte. Kontakte könnten auf wirtschaftlicher
und wissenschaftlicher, aber auch auf kultureller Ebene stattfinden, sagte er. Ausdrücklich erklärte
Yakhya Buchaev, die Türen der Menschen in Machatschkala stünden für Besucher aus Deutschland
offen. Angesprochen auf die kritische Sicherheitslage, die vor allem aus den Konflikten im
Nachbarland Tschetschenien resultierte, erklärte Buchaev, die Lage werde in der öffentlichen
Wahrnehmung deutlich problematischer dargestellt, als sie tatsächlich sei. Er dankte den
Verwaltungen der Gemeinde Hatten und der Stadt Oldenburg für ihre Gastfreundschaft, besonders
aber Helmut Hinrichs, dem Vorsitzenden der Gesellschaft Deutschland-Russland-Dagestan, der den
Besuch organisiert hatte. Hinrichs hatte sich in den vergangenen Monaten dafür eingesetzt, die
Beziehungen zwischen Hatten/Oldenburg und Machatschkala wieder zu intensivieren.
Auch seine Einschätzung der Sicherheitslage ist vorsichtig optimistisch. Sicher müsste vor einer
Reise die Einschätzung des Auswärtigen Amtes erfragt werden, erklärt er gegenüber der NWZ, er
selbst hätte aber keine grundsätzlichen Bedenken gegen den Besuch einer offiziellen Delegation in
Dagestan.


Bürgermeister kommt


Zunächst geplant ist der Besuch des Bürgermeisters von Machatschkala, Said Amirow, zum
Freundschaftstreffen der Oldenburger Partnerstädte im Mai. Die Verwaltungen von Hatten und
Oldenburg wollen Kontakte auf wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene vermitteln.
Oldenburgs Oberbürgermeister Gerd Schwandner will persönlich den Kontakt zum Institut für
Ökonomische Bildung an der Uni Oldenburg vermitteln, damit der Wissenschaftsaustausch
Organisiert werden kann. Zudem will er Machatschkala als agrarintensiver Region Kontakte zu
Unternehmen aus dem Agrarsektor in Oldenburg und Umland vermitteln. Bürgermeisterin Elke
Szepanski will ebenfalls wirtschaftliche Kontakte herstellen und dabei auch die
Wirtschaftsförderung des Landkreises Oldenburg einschalten, wie sie am Mittwoch vor der Abreise
der Gäste erklärte.

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