Delegation aus Russland (vorne von links): Akhmed Buchaev, Yakhya Buchaev und German
Akhmedow mit (hinten von links) Hajo Töllner und Peter Biel, Dolmetscherin Ina Breise,
Oldenburgs Oberbürgermeister Gerd Schwandner und Helmut Hinrichs. BILD: TORSTEN VON
REEKEN


OB Schwandner hatte die Partnerschaft auf den Prüfstand gestellt. Das soll nun offenbar mit
Wohlwollen geschehen.


VON THORSTEN KUCHTA


Oldenburg/hatten/KUC – Drei Gäste aus Machatschkala, der Hauptstadt von Dagestan, begrüßte
Oldenburgs Oberbürgermeister Gerd Schwandner am Dienstag im Rathaus.
Vom Institut für Nationalökonomie waren Rektor Yakhya Buchaev und seine Vizes Akhmed
Buchaev und German Akhmedov angereist. Sie sprachen sich für eine Vertiefung der Beziehungen
aus und überbrachten eine Grußbotschaft der städtischen Administration Machatschkalas. Zum
Freundschaftstreffen mit den Partnerstädten, das im Mai in Oldenburg stattfindet, hat sich bereits
eine Delegation aus Dagestan angemeldet.


Auch im Wirtschaftsausschuss der Stadt am Montag war die gemeinsame Partnerschaft von
Oldenburg und Hatten mit Machatschkala Thema: Trotz Sicherheitsproblemen und seit über zehn
Jahren brachliegender offizieller Kontakte sollte die Städtepartnerschaft „beibehalten, neu
ausgerichtet und bekräftigt“ werden. Das sagten Hajo Töllner, Vorsitzender des Hatter
Partnerschaftskomitees, und der ehemalige Hatter Bürgermeister und Vorsitzende der Gesellschaft
Deutschland-Russland-Dagestan, Helmut Hinrichs, während der Sitzung.


Die Hatter waren auf Anregung der FDP in den Ausschuss geladen worden, weil Oberbürgermeister
Gerd Schwandner in der Sitzung am 5. Dezember ein Papier zur Neuausrichtung der Beziehungen
zu Russland vorgestellt hatte. Darin war die Partnerschaft zu Dagestan zumindest in Frage gestellt
worden, was in Hatten für Unruhe und heftige Kritik an der Stadt Oldenburg gesorgt hatte (Die
NWZ berichtete).

Wer eine Abrechnung mit dem „Oldenburger Alleingang“ erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Hinrichs, Mitglied im Vorstand des Bundesverbands deutscher West-Ost-Gesellschaften, lobte gar
die Überlegungen des Oberbürgermeisters: Die Ausweitung der Zusammenarbeit auf weitere
russische Kommunen, wie von Schwandner vorgeschlagen, sei sinnvoll: Wenn gewünscht, biete er
Unterstützung an. Zudem regte er an, Kommunen der Region (etwa die Wesermarsch und
Delmenhorst), die Partnerschaften in Russland pflegen, mit Oldenburg zusammenzubringen. Im
Ausschuss herrschte die grundsätzliche Meinung, dass man der Partnerstadt gerade wegen der
schwierigen Situation zur Seite stehen sollte. Wie und ob das gelingen kann und auch ob eine Reise
in die Partnerstadt wieder möglich sei – das soll nun geklärt werden.


Unterdessen geht das Besuchsprogramm der Gäste aus Dagestan weiter, sie sind an diesem
Mittwoch mit Vertretern von Verwaltung und Partnerschaftskomitee zu verschiedenen Terminen in
der Gemeinde Hatten unterwegs.

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