Städtepartnerschaft – Delegationsleiterin sieht keine gravierenden Sicherheitsprobleme in ihrer Heimat

Hatten/Oldenburg/Machatschkala – PB

Auf Dauer kann die seit 1989 bestehende deutschrussisch/dagestanische Städtepartnerschaft Oldenburg/Hatten mit Machatschkala (Nordkaukasus) nur Bestand haben, wenn gegenseitige Besuche wie in den Anfangsjahren wieder zur Normalität gehören. Darüber sind sich Vertreter der Gesellschaft Deutschland-Russland/Dagestan (GDRD) mit der in Hatten und Oldenburg weilenden Delegation der deutschen Fakultät der Universität Machatschkala einig.

Wegen der Reisewarnungen für den Nordkaukasus gibt es seit längerem keine Besuche offizieller Delegationen und größerer Bürgergruppen aus Oldenburg und Hatten mehr in die Partnerstadt am Kaspischen Meer. Delegationsleiterin Professorin Dinara Abdulajevna erklärte jetzt zur Sicherheitslage in Machatschkala, dass es abgesehen von lokalen Zwischenfällen, wie es sie auch in größeren Städten Westeuropas gebe, keine ernsthafte Bedrohung existiere und die Bevölkerung sich sicher fühle. „Daher würden wir uns sehr freuen, wenn wir schon bald wieder Offizielle und Bürger aus Oldenburg und Hatten in Machatschkala willkommen heißen könnten“, unterstrich sie.

GDRD-Vorsitzender Helmut Hinrichs hatte mit weiteren Vorstandsmitgliedern die Delegation aus Machatschkala – vier Professorinnen und fünf Studentinnen der deutschen Fakultät der Universität – am Montagabend im Zuge des zehntägigen Besuchsprogramms zu einem Gedankenaustausch ins SWO-Tennisheim eingeladen. „Wir sind der Gemeinde Hatten, dem Partnerschaftskomitee, der Stadt Oldenburg und den Familien, bei denen wir wohnen, dankbar für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, für zehn Tage deutsche Wirklichkeit erleben zu dürfen,“ versicherte Abdulajevna stellvertretend für die Delegation. Zum Besuchsprogramm zählten neben Empfängen in den Rathäusern Hattens und Oldenburgs Abstecher zur Nordsee, nach Bremen und Groningen.

Helmut Hinrichs überbrachte Grüße des Botschafters der Russischen Föderation in Berlin. Er hatte in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher West-Ost-Gesellschaften vor wenigen Tagen Gelegenheit, bei einem Gespräch in der Russischen Botschaft in Berlin vom Besuch der Universitätsdelegation zu berichten und ein Foto vom Ratsempfang in Hatten zu überreichen. Die Botschaftsvertreter begrüßten, dass Oldenburg und Hatten trotz der Schwierigkeiten an der Städtepartnerschaft festhalten. Die Städtepartnerschaften und die Arbeit von Zivilgesellschaften leisteten einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und damit zur Friedenssicherung, so die Botschaft. Mit drei deutschen Volksliedern unterstrichen die Gäste aus Dagestan ihre Freude an der deutschen Sprache und ihrer Kultur und verabschiedeten sich mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in ihrer Heimat.

NWZ, 23.04.2015

Kategorien: 2015