VERSTÄNDIGUNG: Gesellschaft Deutschland-Russland-Dagestan bereitet internationalen Austausch vor.
Sandkrug / PB
Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Vorstand der Gesellschaft Deutschland-Russland-Dagestan auf der jährlichen Klausurtagung in den Räumen der VHS Hatten im Bahnhofsgebäude in Sandkrug zu bearbeiten, zu der Vorsitzender Helmut Hinrichs kürzlich eingeladen hatte. Als Gast begrüßte er die 16-Jährige Austauschschülerin Katarina Amanova aus Moskau, die für ein Jahr bei der Familie Töllner aus Sandkrug zu Besuch ist und bereits nach einem halben Jahr – ohne Vorkenntnisse – auf Deutsch über ihr Leben in der russischen Metropole und ihre neuen Erfahrungen in Deutschland berichtete.
Nach der eingehenden Diskussion über die aktuelle politische Situation im Ukraine-Konflikt berichtete Hinrichs über seine Teilnahme an der Konferenz „Ein Jahr nach dem Maidan“ im Auswärtigen Amt in Berlin Anfang Februar, bei der auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier anwesend war. Mit dem Koordinator der Zusammenarbeit mit Russland, Dr. Gernot Erler, appellierten beide SPD-Politiker an die Anwesenden, auch im Sinne der Städtepartnerschaften mit Russland „in der Spur zu bleiben“. Es sei gerade jetzt wichtig, Signale zu setzen und bestehende Kontakte zu pflegen. Helmut Hinrichs merkte an, dass trotz dieser Appelle zur Ermutigung die Visagespräche seit dem Vorjahr ausgesetzt worden seien, zudem seien weitere Erschwernisse wie Fingerabdrücke bei Visa im Schengen-Raum geplant.
Weiter berichtete er über die Veranstaltung der IHK Oldenburg zum Thema „Eurasische Zollunion“. Nach dem Vorbild der EU gibt es seit diesem Jahr eine Warenfreihandelszone im eurasischen Raum zwischen Russland, Kasachstan, Weißrussland und weiteren Staaten und informierte über die Bedeutung des Handels zwischen Deutschland und Russland, der etwa das zehnfache Volumen des Austausches zwischen den USA und Russland habe. Vorbereitet wurde der Besuch einer Delegation der Organisation „Leben ohne Tränen“ aus der dagestanischen Partnerstadt Machatschkala vom 17. bis zum 23. Mai in Oldenburg, die sich auch über die Arbeit der Gemeinnützigen Werkstätten informieren wird.
1. Vorsitzender Hajo Töllner berichtete über den zehntägigen Besuch einer Studentengruppe aus Machatschkala in diesem Frühjahr. Auf der Sitzung des von ihm geführten Partnerschaftskomitees werden weitere Details des Aufenthalts organisiert, Gastfamilien, die bereit sind, Mitglieder dieser Gruppe privat aufzunehmen, werden noch gesucht und können sich bei der Gemeinde melden. Die XIII. Deutsch-Russische Städtepartnerschaftskonferenz (28.–30.06.2015) war ebenso Thema wie ein Gespräch mit dem Oldenburgs OB Jürgen Krogmann und Tschernobyl-Initiativen.
NWZ 21.02.2015