Dr. h.c. Heino Wiese mit dem russischen Generalkonsul Ivan Khotulev, Hajo Töllner, Helmut Hinrichs, Botschafter Wladimir Grinin, Innenminister Boris Pistorius und Botschafter a.D. Dr. Ernst-Jörg von Studnitz (v.l.).
Bild: Peter Biel
Der Hatter Helmut Hinrichs machte konkrete Vorschläge. Sie sollen das Verhältnis der Staaten verbessern.
Sandkrug /Hannover Der Dialog zwischen den Zivilgesellschaften in Niedersachsen und Russland im Zusammenhang mit Städtepartnerschaften ist gerade in Krisenzeiten von zentraler Bedeutung. Das war eine der Kernaussagen einer Gesprächsrunde in Hannover, an der Hattens Alt-Bürgermeister Helmut Hinrichs, Vorsitzender der Oldenburger Regionalgesellschaft Deutschland-Russland/Dagestan und sein Stellvertreter Hajo Töllner teilnahmen.
Die beiden Hatter trafen zusammen mit dem russischen Botschafter Wladimir Grinin, Russlands Generalkonsul Ivan Khotulev, dem deutschen Botschafter a.D. in Moskau, Dr. Ernst-Jörg von Studnitz, und dem Niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. Eingeladen hatte der Honorarkonsul der Russischen Föderation für Niedersachsen, Dr. h.c. Heino Wiese. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Städtepartnerschaft zwischen Oldenburg und Hatten mit der Stadt Machatschkala (Dagestan) weiter unterstützenswert ist.
Die von Hinrichs zur Verbesserung des deutsch-russischen Verhältnisses und des Dialogs zwischen den Zivilgesellschaften vorgebrachten Anregungen fanden die Zustimmung der Gesprächsteilnehmer: • ein Appell zur Wiederaufnahme der seit drei Jahren „auf Eis“ gelegten Verhandlungen der EU und der Russischen Föderation über Visaerleichterungen bzw. Visafreiheit,
• Appell zur Beendigung der gegen die Russische Föderation verhängten Wirtschaftssanktionen,
• Vernetzung niedersächsischer, deutsch-russischer Zivilgesellschaften unter der Federführung von Honorarkonsul Wiese.
• Beteiligung von Vertretern der Kommunen und der Zivilgesellschaft an den alle zwei Jahre stattfindenden deutsch-russischen Städtekonferenzen
• Werbung für Russischunterricht an Schulen als Zweit- oder Drittsprache.
Wiese wies darauf hin, dass Wirtschaftssanktionen keine Probleme lösen würden, sondern die Gespräche „von Mensch zu Mensch“ das Gebot der Stunde seien. Die Bedeutung von Städtepartnerschaften als Brückenbauer betonte Innenminister Boris Pistorius. Diese Erfahrung habe er als früherer Oberbürgermeister von Osnabrück gemacht. Botschafter Wladimir Grinin und Botschafter a.D. von Studnitz warben in ihren Redebeiträgen für eine Intensivierung des deutsch-russischen Jugendaustauschs. Die Begegnung junger Menschen sei eine große Chance, Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
Helmut Hinrichs und Hajo Töllner zogen das Fazit, dass Gespräche zwischen Deutschland und Russland auf allen Ebenen im Interesse eines friedlichen Miteinanders unverzichtbar seien, um gute Kontakte nicht abreißen zu lassen und wieder zu beleben.
NWZ, 29.11.2016