Die Nordwest-Zeitung berichtete am 01. Juli .2021: „´Als wenn ein Stein von der Seele fällt´- Afghanistan-Einsatz: Die Erfahrung am Hindukusch hat die Soldaten geprägt – und nachdenklich gemacht“.

Dazu verfasste unser Gründungsmitglied Prof. Dr. Klaus Struve in Verbindung mit dem 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion folgenden in der Nordwest-Zeitung vom 10. Juli 2021 veröffentlichten Leserbrief:

Niemand hat in den vergangenen zwanzig Jahren glaubhaft machen können, dass „die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt“ wurde bzw. wird. Niemand hatte das Recht, Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, ihren Familien, ihren Verwandten und Freunden solche Erfahrungen politischer Kurzsichtigkeit zuzumuten, solche „Gewichte auf die Seele zu legen“.

In meiner Familie war es am kürzlich begangenen 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion wieder präsent: Mein Vater wurde schon vor der grauenhaften Belagerung von Leningrad verwundet. Mehrere Brüder meiner Eltern sind dann am Kursker Bogen, auf dem Wege nach Stalingrad und in Frankreich gefallen. Aus dem Kessel von Stalingrad wurde ein Onkel von mir mit dem letzten Flugzeug ausgeflogen. Er konnte deshalb mein Lieblingsonkel werden, auf seinem Bauernhof, in Sichtweite zu den Konzentrationslagern von Neuengamme.

Haben wir endlich mit uns Erbarmen (Brecht). Wenn nicht mit uns, dann mit unseren Kindern und Enkeln, mit den Völkern, die in Frieden mit uns leben wollen.

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