Am runden Tisch: Unter Vorsitz von Helmut Hinrichs (2.von rechts) beschloss der GDRD-Vorstand einstimmig die Resolution.
Bild: Peter Biel
Die GDRD aus Hatten hat eine Resolution auf den Weg gebracht. Vorsitzender Hinrichs reist nach Moskau.
Hatten /Oldenburg Die EU und die USA arbeiten mit Hochdruck an der Verlängerung der wegen des Ukraine-Konflikts verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Dieses Thema wird auch auf dem G7-Gipfel in dieser Woche in Japan auf der Tagesordnung stehen. Im Interesse der Menschen beider Länder hat sich die in Hatten beheimatete Gesellschaft Deutschland-Russland/Dagestan (GDRD) auf ihrer letzten Vorstandssitzung unter Leitung von Helmut Hinrichs beschlossen, eine Resolution an den Deutschen Bundestag zur Aufhebung der gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen zu richten, weil sich die Maßnahmen inzwischen „als nicht zielführend“ gezeigt hätten.
Zudem hätten die seit zwei Jahren bestehenden umfangreichen Sanktionen gegen russische Unternehmen und Zivilpersonen auch negative Auswirkungen bei mittelständischen Unternehmen in der Region Oldenburg und in der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit. Die Auswirkungen auch auf breite Schichten der Bevölkerung sowohl in Deutschland als auch in Russland seien beträchtlich. In der Resolution heißt es unter anderem: „Das deutsche Exportvolumen nach Russland betrug im Jahre 2015 nur noch 50 Prozent des Wertes von 2012. In politischer Hinsicht schaden die seitens der EU verhängten Sanktionen gegen Russland der internationalen Zusammenarbeit augenblicklich mehr denn je. Das gilt auch für die mehr als 100 deutsch-russischen Städtepartnerschaften. Gerade Deutschland hat hier eine besondere Verantwortung, die Beziehungen nicht zu belasten, sondern positiv zu gestalten.“
Erfreut zeigte sich der Vorstand, dass trotz der seit Jahren schwierigen politischen Verhältnisse in der Oldenburger und Hatter russischen Partnerstadt Machatschkala regelmäßig Studentengruppen der deutschen Fakultät der Universität Machatschkala in Oldenburg und Hatten zu Gast sind und hier in Familien aufgenommen werden.
In der Vorstandssitzung berichtete Helmut Hinrichs unter anderem von der nächsten deutsch-russischen Städtepartnerschaftskonferenz im kommenden Jahr in Krasnodar. Am 7. Juni findet dazu ein Arbeitstreffen in Moskau statt, an dem er teilnehmen wird.
Aus dem Visa-Ausschuss, dessen Vorsitz er innehat, teilte er mit, dass die biometrischen Fingerabdrücke, die den russischen Reisenden an der deutschen Grenze abgenommen werden, erfreulicherweise bisher zu keinen Reaktionen der russischen Seite geführt hätten.
NWZ, 23.05.2016