PARTNERSCHAFT Studentengruppe aus Machatschkala fühlt sich wohl in Deutschland

HATTEN/OLDENBURG/CK – Fast eine Woche ist eine Studentengruppe aus Machatschkala jetzt
zu Gast in der Gemeinde Hatten – anstrengende Tage für die jungen Frauen. „Ich hätte nicht
gedacht, dass wir so viel unternehmen“, sagte die 20-jährige Elvina am Freitagnachmittag im
Sandhatter Waldcafé.

Pause beim Sandhatter Waldcafé: Die Besucherinnen aus Machatschkala und ihre Gastfamilien
erholten sich auf Einladung von Bürgermeisterin Elke Szepanski (Mitte) am Freitagnachmittag vom
Programm der vergangenen Tage. BILD: CHRISTIAN KORTE

Bürgermeisterin Elke Szepanski, die bei der Ankunft der Gäste aus der Kaukasus-Republik selbst
im Urlaub war, hatte Gäste und Gastfamilien dorthin eingeladen. Zwar sei der offizielle Kontakt
von Hatten und Oldenburg mit Machatschkala etwas abgerissen. Umso erfreulicher sei es aber, dass
der Kontakt zwischen den Menschen weiter gepflegt werde – die Gemeinde wolle auch in Zukunft
gerne wieder bei der Organisation der Besuche helfen.
Viel unternommen hat die Gruppe wirklich: Neben Tagen in Bremen und an der Nordsee stand ein
offizieller Empfang in Oldenburg mit Stadtführung auf dem Plan, ebenso wie ein Tag an der Uni
Oldenburg. Die sei deutlich moderner eingerichtet als ihre eigene Uni in der Hauptstadt der
Kaukasus-Republik Dagestan, sagt Elvina. Das Schulsystem in Deutschland finden sie und ihre
Freundin Naida (21), komplizierter als ihr eigenes.
Auch wenn Machatschkala mit 500 000 Einwohnern viel größer ist als Oldenburg, die eigentliche
Innenstadt sei in der Größe sehr ähnlich. Das Stadtbild aber sei ein völlig anderes. Naida staunt vor
allem über die vielen Fahrräder. „Bei uns sieht man überhaupt keine Erwachsenen auf Rädern,
das machen nur Kinder“, sagt sie. Ruhiger und viel gelassener als die Menschen in Dagestan seien
die Leute in Deutschland, findet Elvina. „Bei uns hetzen alle den ganzen Tag durch die Gegend.“
Im Waldcafé gingen auch alte Fotoalben mit Erinnerungen an frühere gegenseitige Besuche an den
Tischen im Kreis. Besonders schwelgten der stellvertretende Bürgermeister Heinz Priesmeyer und
Wilfried Wieschollek in Erinnerungen – sie waren vor 22 Jahren dabei, als die
Partnerschaftsurkunde zwischen Hatten, Oldenburg und Machatschkala unterzeichnet wurde. Für
die jungen Besucherinnen waren die meisten Menschen auf den Fotos allerdings fremd. „Damals
war ja noch keine von ihnen geboren“, fiel Priesmeyer auf.
Das straffe Programm geht in den nächsten Tagen noch weiter – unter anderem steht eine DiscoNacht in Oldenburg an. Zu viel ist es den Mädchen aber nicht, Elvina würde sogar gerne noch eine
Woche länger bleiben – am 5. April geht es für die Studentengruppe leider schon wieder zurück
nach Machatschkala.

In der Zeit vom 27. März bis zum 5. April besuchte eine Reisegruppe von 10 Studentinnen unter der
Leitung der Deutsch-Dozentin Dinara Gadzhieva (vorn, Mitte) die Gemeinde Hatten. Der Vorstand
der GDRD lud die Gruppe am 31. März zu einem Gespräch mit Essen in das Gesellschaftshaus
„Zum Deutschen Hause“ nach Kirchhatten ein, wo sie vom 2. Vorsitzenden Hajo Töllner (links)
und GDRD-Schatzmeister Werner Kehlenbeck (5.v.l.) begrüßt würde.

Kategorien: 2011